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Besuch beim Erzengel Michael

Landtagsdirektor Armin Tebben war am Dienstag (23. April 2024) in der Berliner Werkstatt vor Ort, in der das Wahrzeichen des Schweriner Schlosses aktuell restauriert wird. Die Zinkgussfigur war im Februar von der Prunkkuppel des Schlosses demontiert und für die Arbeiten nach Berlin transportiert worden.

Bernd M. Helmich, Inhaber der zuständigen Restaurierungsfirma, berichtete von den bisherigen und anstehenden Arbeitsschritten. Um zunächst die Schäden aus den vergangenen Jahrzehnten sichtbar zu machen, habe man die ursprüngliche Vergoldung und Beschichtung mit einem feinen Strahlmittel entfernt. Zusätzlich sei ein 3D-Scan des Engels aufgenommen worden, um eine präzise Schadenskartierung zu ermöglichen und im Falle einer Zerstörung des Originals sogar eine Replik anfertigen zu können. Nach dem vorsichtigen Ausbessern der Risse, Fugen und beschädigten Nähte soll zudem ein Korrosionsschutz aufgebracht werden, bevor der Engel mithilfe von feinem Blattgold seine glänzende Farbe wiedererhält und auf das Schlossdach zurückkehrt.

Landtagsdirektor Armin Tebben zeigte sich beeindruckt von der Arbeit, die in der Metallrestauration geleistet wird. Die Erwartung sei groß, dass der Erzengel, der als „positives Symbol und Strahlkraft des Schlosses" gelte, rechtzeitig bis zur Einheitsfeier am 3. Oktober nach Schwerin zurückkehrt. Er habe aber insbesondere nach dem Besuch in der Werkstatt keine Zweifel daran, dass dies gelingen werde.

Verliert das Schloss bald sein Gerüst?

Besichtigung der Baustelle: Landtagsalltag soll Ende 2023 wieder im Burgseeflügel einziehen

Die Bauarbeiten existieren seit mehr als drei Jahren im Burgseeflügel. Der westliche Teil des Schweriner Schlosses wird von der zweiten bis zur siebten Etage grundlegend saniert. Längst platzt der neue Plenarsaal aus allen Nähten. Deshalb sehnen Landtagspräsidentin Birgit Hesse und Landtagsdirektor Armin Tebben der endgültigen Fertigstellung des Tagungsbereichs, der Büros und sogar der Sanitäranlagen entgegen. Wo vor einigen Jahren Abgeordnete im ehemaligen Plenarsaal debattierten, soll Anfang 2024 neuer Landtagsalltag einziehen. Eine Baustellenbegehung.

Der Ausblick

Ein Geflecht aus Stahlstangen beherrscht den ehemaligen Plenarsaal in der dritten Etage. Wo sich Holzplanken stapeln und Löcher in den Wänden gähnen, soll im ersten Quartal 2024 in einem neuen Tagungsbereich wieder Geschäftigkeit regieren. Unter anderem erhält die Landespressekonferenz einen neuen Raum. Bis zu 170 Besucherinnen und Besucher könnten dann in einem Veranstaltungsraum Platz nehmen und die mehr als 90 Quadratmeter große Lounge  nutzen. Zwischen Plenar- und Konferenzbereich entstehen zusätzliche Büros und Sanitäranlagen.

Eine Etage höher läuft der Innenausbau bereits. Wenn alles klappt, debattieren Landtagsabgeordnete Ende 2023 in einem neuen Fraktionsraum.

„Das wird ein Riesengewinn für das alltägliche Geschäft mit mehr Platz für Abgeordnete, Verwaltung und Veranstaltungen. Derzeit leidet der seit 2017 fertiggestellte neue Plenarsaal mit Landtagssitzungen, Ausschüssen und Veranstaltungen an einer Übernutzung. Das wollen wir einschränken“, sagt Landtagspräsidentin Birgit Hesse.

Eine Büroetage im sechsten Obergeschoss und Toiletten nahe am Café Niklot im zweiten Obergeschoss sind seit 2021 fertig. Ein weiterer Besprechungsraum entsteht im siebten Obergeschoss mit einer beeindruckenden  offenen Stahlkonstruktion. Komplexe Anschlussdetails für die geplante innenliegende Dachdämmung an die vorhandene Strahlkonstruktion fordern unterdessen Bauphysiker und das Architektenbüro CRS.

Die Herausforderung

Die Baustelle im Burgseeflügel zählt zu den größten bautechnischen Herausforderungen.

Das Planungsteam und die Handwerker arbeiten bei laufendem Landtagsbetrieb nahe dem Plenarsaal und angrenzenden Räumlichkeiten. Architektenbüro CR Schwabe und Landtagsverwaltung koordinieren laute Arbeiten um den laufenden Betrieb herum. Damit die Debatten tagsüber störungsfrei vonstattengehen, passieren geräuschintensive Bauarbeiten nachts oder in den frühen Morgenstunden.

Kontinuierlich stimmen sich alle Gewerke aufeinander ab und berücksichtigen die Gegebenheiten des Gemäuers. Der Schlossbrand aus dem Jahr 1913 hatte seine Spuren hinterlassen. Die Statik war laut Landtagsdirektor Armin Tebben in einem schlechten Zustand. Die Deckenkonstruktion über dem ehemaligen Plenarsaal wurde komplett durch eine neue Stahlkonstruktion ersetzt.

Das tonnenschwere Material gelangt von außen auf die Baustelle. Ein Lastenaufzug hievt alles Notwendige nach oben und alles Überschüssige nach unten. Steine wurden segmentweise zwischen den Stahlträgern abgetragen, Träger feldweise entnommen und ersetzt. Die Mauerpfeiler orientieren sich an ihrem historischen Original von 1857, erhielten aus statischen Gründen einen neuen Stahlbetonkern.

Dazu kamen ungeplante Verzögerungen. Eine fehlerhafte Stahlkonstruktion hatte den Bau ins Stocken gebracht und zur Kündigung einer Stahlbaufirma geführt. Die Arbeiten pausierten. Eine neue Firma ersetzte die Konstruktion mittlerweile mangelfrei.

Die Kosten

Die Kosten für die Sanierung des Burgseeflügels stiegen. Waren für den Umbau des alten Plenarsaals ursprünglich 16,9 Millionen Euro geplant, summieren sie sich aktuell auf 21,6 Millionen Euro, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise. Kalkuliert man den Bau des neuen Plenarsaals mit ein, liegen die Investitionen bei etwa 47 Millionen Euro.

Das Fazit

Die Schweriner kennen ihr Schloss in den vergangenen Jahrzehnten nur eingerüstet. Mit den Bauarbeiten im Burgseeflügel könnte die grundlegende Sanierung des Landtagssitzes abgeschlossen sein. Für notwendige Bauunterhaltsmaßnahmen wird es aber immer wieder Gerüste am Schloss geben.

Pünktlich zur Prüfung: Ob das Welterbe Komitee ein Schweriner Schloss ohne Gerüst sehen wird? Die Unesco-Gutachter machen sich in diesem Jahr unangemeldet ein Bild, ob die Bewerbung der Landeshauptstadt zum Welterbe den Tatsachen entspricht.

Gerüstabbau am Westturm

Der Westturm des Schweriner Schlosses ist wieder frei von den Gerüsten, die ihn seit Frühjahr 2018 umringten. Verdeckt wurde der Turm durch die braunen Planen aufgrund von Bauunterhaltungsmaßnahmen wie Putz- und Malerarbeiten oder Instandhaltung der Dachsimse und -bleche. Diese Arbeiten sind jetzt abgeschlossen und der Westturm kann nun wieder in seiner vollen Pracht betrachtet werden.

Sanierung der Schornsteine

Zwei der insgesamt 24 Schornsteine, die es auf dem Schloss gibt, werden zurzeit instandgesetzt. Das heißt, erst einmal muss die Statik der Schornsteine gesichert werden. Dann folgt die Sanierung. Wer in der Landeshauptstadt Schwerin unterwegs ist und von der Drehbrücke aus zum Schloss geht, kann die Gerüste zwischen den Türmen und Gesimsen sehen. Bei zu starkem Wind sind die Arbeiten auf dieser Höhe aber natürlich nicht möglich. Daher werden die Türme auch noch etwas länger eingerüstet sein.

Stellflächen für Fahrräder

Parkplatz-Finden leichtgemacht und das ohne Parkgebühren oder extra Ausweis! Wer mit dem Rad unterwegs ist und dem Schloss, dem Schlossmuseum oder dem Burggarten einen Besuch abstatten will, findet ganz neu und sicher einen Platz, wo er oder sie das Rad abstellen und anschließen kann. Direkt auf der Burgseeinsel unterhalb des – noch eingerüsteten - Westturms gibt es jetzt Stellflächen für Fahrräder. Also: Auto stehen lassen und mit dem Rad kommen.

Sanierung der Kircharkaden abgeschlossen

Die Kircharkaden im Innenhof des Schlosses sind jetzt wieder weitestgehend frei. Zwar sind noch nicht alle Arbeiten in dem Bereich abgeschlossen, aber bis in die Schlosskirche hinein kann der Gang barrierefrei durchquert werden. 2012 haben die Restaurierungsarbeiten am gesamten Kirchgang innen wie außen inkl. statischer Sicherung begonnen. Während in den anliegenden Büros und Fraktionsräumen weitergearbeitet werden konnte, wurden drumherum unter der Regie des Landesbetriebes für Bau und Liegenschaften (BBL) u.a. Fenster, Decken, Böden und Wände umfassend denkmalgerecht saniert. Bis spätestens zum Jahresende sollen die Arbeiten dann komplett fertigstellt sein.

Proben im alten Plenarsaal entnommen

Während in der letzten Woche im neuen Plenarsaal die Abgeordneten tagten, wurde gleich nebenan im alten Plenarsaal kräftig, aber leise gebohrt. Der Grund dafür waren Proben, die dem Mauerwerk entnommen wurden. Dazu haben Bodo Hoffmann und sein Team der SHB GmbH (Sicherung Historischer Bauwerke) mit einem 100 mm bzw. 50 mm Durchmesser starken Handbohrgerät aus fast jedem Pfeiler des alten Plenarsaals einen größeren Kern und zwei kleinere Kerne – jeweils 150 mm tief - herausgebohrt, detailliert beschriftet, fotografiert und luftdicht in Folie verpackt. Insgesamt werden rund 80 Proben aus dem alten Plenarsaal und aus einigen Räumen darüber nach Karlsruhe geschickt, wo sie labortechnisch untersucht werden. Die Ergebnisse sollen weitere Aufschlüsse über die statische Konstruktion geben.

Radarmessungen im alten Plenarsaal

Das Schloss hält so manche Überraschung bereit. Um aber allzu große weiter beim geplanten Umbau des alten Plenarsaals ausschließen zu können, waren jetzt zwei Männer aus Karlsruhe unter anderem auf dem Dachboden des Schlosses unterwegs – und zwar mit einem Radargerät. Dr. Alexander Hemmann, Diplom-Geophysiker und Mit-Geschäftsführer der Firma „Gesellschaft für Geophysikalische Untersuchung“, sowie Ramon Butzer, ebenfalls Geophysiker und Messhelfer, wollten damit zum Beispiel ...größere und kleinere Stahlträger oder Stützen in den Decken und Wänden über dem alten Plenarsaal aufspüren oder eben spüren, wo gerade keine sind. Die Radartechnik hat den Vorteil, dass quasi zerstörungsfrei und bei laufendem Betrieb gemessen und untersucht werden kann. „Das ist wie ein Puzzle“, sagte Alexander Hemmann. Das bereits vorhandene Wissen aus den erhalten gebliebenen Plänen, den Informationen des Statikers und der Bauleitung - ergänzt durch die Ergebnisse aus den Radaruntersuchungen - soll nun nach der Auswertung ein möglichst komplettes Bild von der Statik im Schloss abgeben.

Stahlträger für Arbeiten im alten Plenarsaal

21 größere, mittlere und kleinere Stahlträger wurden heute mit einem Mobilkran 40 bis 50 Meter hoch in den alten Plenarsaal gehievt. Bis zu vier Meter sind die einzelnen Stahlträger lang. Diese werden für weitere statische Sicherungsmaßnahmen im alten Plenarsaal gebraucht. Denn dort, wo bis Sommer 2017 die Abgeordneten getagt haben, werden demnächst rund 80 Bohrkerne entnommen. Diese sollen nach einer labortechnischen Untersuchung weitere Aufschlüsse über die statische Konstruktion des Mauerwerks, über das Gefüge zwischen Stein und Mörtel und damit letztendlich über das Ausmaß der Schäden durch den Schlossbrand von 1913 geben.

Instandsetzungsarbeiten an der Nordbastion

Etwas versteckt ist das neueste Gerüst an der Außenfassade des Schlosses. Die Nordbastion ist jetzt dran mit Instandsetzungsarbeiten. Dazu gehören die denkmalgerechte Sanierung der Bastionswände und der Bastionskrone sowie die Ausbesserung und Sanierung historischer
Putzflächen. Der zuständige Betrieb für Bau und Liegenschaften des Landes will Ende des Jahres die Arbeiten abschließen.

Fassade des Hauses über der Schlosskirche saniert

Nach rund vier Jahren ist der Blick wieder frei vom Innenhof auf die Kirchgang-Seite des Schlosses. Hinter dem Gerüst ist in den vergangenen Jahren das Gewölbe saniert, das Dach mit Kupferblech erneuert und die Außenwand konstruktiv gesichert worden. Nur das Gerüst für die Arbeiten in den Arkaden unter dem Kirchgang muss noch bis voraussichtlich Ende des Jahres stehenbleiben. Aber ein Blick lohnt sich auch jetzt schon. Mehr dazu erzählen Ihnen unsere Fotos der vergangenen Wochen.

Arbeiten im Innenhof

Der Säulengang im Innenhof des Schlosses hat einen neuen Asphalt bekommen. Gestern wurde dazu ein sogenannter „Kocher“ angeschmissen, der den Guss-Asphalt für die Kolonnade auf die richtige Temperatur brachte. Notwendig waren die Arbeiten, da der alte Belag bröckelte. Jetzt werden noch die Fugen geschlossen, so dass dieser Bereich im Innenhof zum Wochenende fertig sein wird. Planmäßig weiter gehen derweil die Pflasterarbeiten im Innenhof.

„Damen im Gewand“ in luftiger Höhe montiert

Neue Figuren zieren Schlossdach im Innenhof

Zwei neue Frauenfiguren schmücken seit heute die Innenhof-Fassade des Burggartenflügels. Im Auftrag des Landesbetriebes für Bau und Liegenschaften BBL waren die Plastiken hergestellt und im etwa 25 Metern Höhe montiert worden. Sie ersetzen – wie schon die drei Allegorien auf der gegenüberliegenden Seite – die originalen Terrakotta-Figuren, die im Zuge des Neu- und -umbaus des Schweriner Schlosses Mitte des 19. Jhd. im Dachbereich der Innenhof-Fassaden aufgestellt worden waren.

Hergestellt hat diese seinerzeit die renommierte, europaweit führende Steingutfabrik Ernst Mach & Sohn in Berlin. Das Material Terrakotta wurde damals sehr gern als gute Alternative zu Marmor und Bronze verwendet, da es billiger, aber vor allem auch haltbarer und wetterbeständiger war.
Der Zahn der Zeit nagte dennoch an den Schönen. Die drei Damen vom Burgseeflügel mussten aus Sicherheitsgründen in den 80er-Jahren heruntergenommen werden. Als 2003 ein ca. 10 kg schweres Stück von einer der beiden verbliebenen Figuren herabstürzte – zum Glück kamen keine Personen zu Schaden – wurden auch diese Skulpturen entfernt.
Das Unglück hatte aber auch sein Gutes – es war der Startschuss für die Sanierung der Innenhof-Fassaden. Richtig in Fahrt kam die dann ab 2009, als zur BUGA kein Außengerüst die Schlossoptik beeinträchtigen sollte.
Der BBL ließ alle fünf Figuren in der Werkstätte Schellbach in Dessau restaurieren. Allerdings werden sie nicht an ihren Original-Dachplatz zurückkehren – dafür sind sie zu wertvoll. Sie sollen einmal im Schlossmuseum präsentiert werden, und zwar im noch zu restaurierenden Weinlaubsaal. Die Dachlandschaft des Schlosses zieren jetzt fünf Repliken, die die Dessauer originalgetreu hergestellt haben. Diese Kopien sind aus einer haltbaren Steinersatzmasse hergestellt, sodass sie Wind und Wetter Stand halten.
Wofür die Figuren stehen, weiß man nur für die drei auf dem Burgseeflügel: ihre Beigaben Ruder, Tempel und Spindel machen sie als Sinnbilder für Schifffahrt, Architektur und Handwerk erkennbar. Solche Hinweise konnten die Experten vom BBL für die beiden "Neuen" trotz intensiven Quellenstudiums nicht herausfinden. Deshalb nennen sie sie schlicht „Dame im Gewand I und Dame im Gewand II“.

11.05.2016

Innenhof des Schweriner Schlosses ab Pfingsten zugänglich

Der Innenhof des Schweriner Schlosses wird ab kommendem Samstag (14. Mai 2016) an den Wochenenden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Samstags und sonntags haben Interessierte Gäste dann künftig zwischen 10 Uhr und 20 Uhr die Möglichkeit, sich einen besonderen Eindruck von dem denkmalgeschützten Gebäude, welches seit 1990 Sitz des Landtages Mecklenburg-Vorpommern ist, zu verschaffen. Zu sehen sind unter anderem die bis auf einen Teilbereich umfangreich sanierten Innenfassaden des Schlosses, der Uhrenturm und nicht zuletzt die in die Schlossfassade eingearbeitete Petermännchen-Skulptur. Zugänglich sein wird der Innenhof über das der Altstadt zugewandte Hauptportal des Schlosses. Der Eintritt ist frei.

26.02.2016

Bauarbeiten an der Roten Marmortreppe des Schlosses

Seit Januar ist es für Museumsbesucher und Gäste der Plenarsitzungen noch augenscheinlicher, dass der Bau des neuen Plenarsaals vorangeht. Die Decke über dem Umgang der Roten Marmortreppe im 3. Obergeschoss des Schlossgartenflügels ist nicht mehr zu sehen, rund ums Treppenrondell zieht sich ein Baugerüst.

„Das Gerüst sichert die Stuckdecke über dem Treppenrondell“, erklärt Inga Schreiber von der Bauabteilung der Landtagsverwaltung. Diese ist unter der tragenden Deckenkonstruktion abgehängt. Im Zuge der  Baumaßnahme werden im darüber liegenden Geschoss die Befestigungen der Stuckdecke erneuert, die Stuckdecke ist während dieser Zeit auf dem Gerüst aufgelagert. Zeitgleich erfolgt die statische und brandschutztechnische Ertüchtigung der Tragkonstruktion. Auch das Fußbodenniveau wird abgesenkt, um künftig einen barrierefreien Zugang vom neuen Aufzug zu den Besuchertribünen zu erhalten.
Zur neuen zentralen Erschließung, über welche künftig die Besucher der Landtagssitzungen vom Erdgeschoss bis zu den Besuchertribünen des neuen Plenarsaals im vierten Obergeschoss gelangen werden, gehören ein Aufzug, eine Treppenanlage, welche vom zweiten bis zum vierten Obergeschoss wie ein Bypass durch die heutige Lobby geführt wird, und Toilettenanlagen. Die Bauarbeiten wurden vom Tiefkeller bis zum zweiten Obergeschoss bereits begonnen. Ab der parlamentarischen Sommerpause werden sie im dritten und vierten Obergeschoss fortgeführt.

20.07.2015

Fassade am Bischofshaus eingerüstet

Schon wieder „verschandelt“ ein Baugerüst die schöne Optik, mag sich mancher Besucher im Schweriner Burggarten denken. Aber eigentlich ist das Gerüst am Bischofshaus ein Grund zur Freude, kündet es doch davon, dass das Land auch die laufende Bauunterhaltung am Schloss nicht vernachlässigt.

Zunächst wird ein Restaurator die Fassade unter die Lupe nehmen, dabei auch den Zustand jeder einzelnen Terrakotta-Kachel prüfen und die erforderlichen Maßnahmen festlegen. Auch die Fensterrahmen und Fensterflügel werden bei Bedarf instand gesetzt, neu gestrichen und Verschleißteile wie Scharniere, Fensteroliven u.ä. erneuert. Damit auch künftig die Dachentwässerung funktioniert und die Fassade nicht durch unsachgemäß abfließendes Wasser geschädigt wird, werden auch die Dachrinnen und Abflussrohre inspiziert und bei Bedarf repariert bzw. erneuert.
Verantwortlich für diese Bauunterhaltungsmaßnahmen ist der Landesbetrieb für Bau und Liegenschaften (BBL). Wenn alles planmäßig läuft, sollen die Gerüste Ende des Jahres fallen – und die schöne Optik ist dann noch schöner!

Stromversorgung des Schlosses erneuert

Drei Tage lang ist der Strombedarf des Schweriner Schlosses komplett über drei Notstromaggregate gedeckt worden. Diese waren eigens zu diesem Zweck im Vorhof aufgestellt und betrieben worden. Heute (29. Juli 2016) wurden die zeitweilig eingesetzten Diesel-Aggregate abtransportiert.

Erforderlich war die zeitweilige Umstellung der Stromversorgung, weil die komplette Niederspannungshauptverteilung ausgewechselt und erneuert werden musste. Seit gestern Abend wird das Schloss wieder über das öffentliche Stromnetz versorgt. Das zuständige Referat für Bauangelegenheiten, Betriebstechnik und Querschnittsaufgaben der Landtagsverwaltung hatte die Arbeiten durchgehend begleitet und auch koordiniert.

Der Wechsel der Stromversorgung hin zu den Notstromaggregaten und letztlich zurück ans Stromnetz hat einwandfrei funktioniert. Während des Austauschs der im Zusammenhang mit der Stromversorgung des Schlosses stehenden Technik kam es zu keinerlei Einschränkungen bei der Stromversorgung. Landtag, Museum und Gastronomie wurden jederzeit ausreichend mit Strom versorgt.

Verbraucht haben die Notstromaggregate insgesamt rund 2400 Liter Diesel, der in elektische Energie umgewandelt wurde. Mit dem Abschluss der Arbeiten sind nun auch für den künftigen Plenarsaal alle technischen Vorkehrungen bezogen auf die der zentralen Teile der Gebäudeanlagen geschaffen worden.

01.07.2015

Schloss: Mauerreste aus dem 15./16. Jahrhundert entdeckt

Archäologen des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern sind bei Grabungen im Innenhof des Schlosses auf Reste eines Mauerwerks gestoßen, das einst im Spätmittelalter oder zur Zeit der Renaissance entstanden sein muss.

 

Das genaue Alter der auf Pfählen gegründeten und vermutlich hofseitigen Außenwand eines nicht mehr bestehenden Gebäudes lässt sich bisher nur schätzen.

 

Lesen Sie hier mehr zum Thema.

29.05.2015

Slawischer Burgwall älter als angenommen

Der im Rahmen von Bauarbeiten im Innenhof des Schweriner Schlosses freigelegte slawische Burgwall ist neuesten Erkenntnissen zufolge wohl im Jahr 942 errichtet worden und damit noch einmal 23 Jahre älter als bisher angenommen. Diese Angabe bezieht sich auf die ältesten Bauteile des Walls.

Nach Angaben von Marlies Konze, Grabungsleiterin des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, haben so genannte dendrochronologische Untersuchungen ergeben, dass das für verschiedene Bohlen verwendete Holz im Jahr 942 geschlagen worden sein muss. Diese Datierung sei vom Deutschen Archäologischen Institut in Berlin nach Begutachtung der Jahresringe derjenigen Hölzer vorgenommen worden, die beim Bau des ersten und damit ältesten Walls verwendet wurden. Das Grabungsteam in Schwerin erhielt die Informationen in dieser Woche.

Nach Einschätzung von Marlies Konze war der erste nun bekannte Burgwall etwa 4 bis 4 1/2 Meter breit und ebenso hoch. Rund 25 Jahre später sei dieser offenbar überbaut, verstärkt und erweitert worden, was sich aus den bisherigen Funden herleiten lasse, so Konze. Welcher Fürst der Obotriten für den Bau des ursprünglichen Walls verantwortlich ist, lässt sich bisher nicht sagen. Für die Zeit um 942 lasse sich zurzeit kein Name nennen, erläuterte die Grabungsleiterin.

Gearbeitet wird auf der Baustelle aktuell in einer Tiefe von etwa 3,50 Metern. Die geborgenen Bauhölzer des ehemaligen Burgwalls werden gesichert und zunächst in einer Halle in Schwerin-Süd gelagert.

22.05.2015

1050 Jahre altes Holzpaddel entdeckt - Besichtigung über Pfingsten möglich

Im Innenhof des Schweriner Schlosses wurde gestern (21. Mai) während archäologischer Arbeiten ein 1050 Jahre altes Holzpaddel entdeckt. Mitarbeiter des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern legten den Fund frei.

Das vollständig erhaltene und 90 Zentimeter lange Paddel befand sich zwischen Hölzern des slawischen Burgwalls aus dem Jahr 965. Aktuell legen die Experten Teile des Walls frei, zerlegen dessen Elemente fachmännisch und sichern so den Fund dauerhaft.
Das Holzpaddel wird nun zunächst in einer Flüssigkeit gegen Verwitterung geschützt. Während des Pfingstwochenendes haben Besucherinnen und Besucher des Schweriner Schlosses die Möglichkeit, einen Blick auf den besonderen Fund zu werfen. Durch ein Fenster am Fuße des Treppenaufgangs zu den Museumsräumen kann das Paddel am Samstag, Sonntag und Montag angeschaut und auch fotografiert werden. Der Zugang ist über das Südportal des Schlosses kostenfrei möglich, auch wenn man keinen Besuch des Schlossmuseums plant.

10.03.2015

Plenarsaal-Baustelle: Erster Stahlbeton herausgeschnitten

Auf der Baustelle des künftigen Plenarsaales des Landtages Mecklenburg-Vorpommern werden aktuell die ersten größeren Betonelemente entfernt. Im Bereich der Decke des Raumes sind Bauarbeiter damit beschäftigt, einen tonnenschweren so genannten Stahlbeton-Unterzug zu zerschneiden und abzutransportieren. Ein erster solcher Betonriegel wurde bereits zerlegt und Stück für Stück abtransportiert.

Eingesetzt wird auf der Baustelle spezielles Arbeitsgerät, mit dem die Betonteile in knapp 300 Kilogramm schwere Scheiben bzw. Blöcke zugeschnitten werden können. Ein 6 Meter langes und speziell beschichtetes Stahlseil fräst sich durch das Material. Wasser mindert die Staubentwicklung.

Lesen Sie hier einen Bericht.

09.03.2015

Kletterer begutachten Hauptturm

In den vergangenen Tagen ist die Fassade des Hauptturms des Schweriner Schlosses im Rahmen des Bauunterhalts von Experten untersucht worden. Dies geschah auf nicht alltägliche Weise: Die Fachleute - geschulte Kletterer - seilten sich am Gebäude ab, um zu den zu untersuchenden Stellen zu gelangen.

Ein solches Vorgehen erspart den Aufbau eines aufwändigen Baugerüstes. Bereits seit einigen Jahren greift die Landtagsverwaltung deshalb auf die Kletterer zurück, um der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen und zu verhindern, dass ggf. lockere Teile der Fassade oder des Daches bei Sturm zu Boden fallen.

20.02.2015

Bodenbelag des künftigen Plenarsaals wird getestet

Ein Teil des Bodens der Lobby des Landtages Mecklenburg-Vorpommern im dritten Obergeschoss des Schweriner Schlosses ist in dieser Woche mit einer neuen Oberfläche versehen worden – zu Testzwecken. Verlegt wurden mehrere Quadratmeter Parkett, gefertigt aus Eschenholz.
Lesen Sie hier einen Bericht.

06.02.2015

Künftiger Plenarsaal erhält neue Decke

Der künftige Plenarsaal des Landtages Mecklenburg-Vorpommern erhält eine neue Decke. Vor dem Einbau der neuen Konstruktion ist die aus den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammende Decke zurückzubauen. Abbruch und Einbau erfolgen in drei Bauabschnitten.
Lesen Sie hier einen aktuellen Bericht von der Baustelle.

Anfang Februar wird in der Lobby des Landtages, unmittelbar vor dem derzeitigen Plenarsaal, eine Musterfläche Parkett verlegt. Diese so genannte Lauffläche soll dazu dienen, Erkenntnisse über die Belastbarkeit des Materials und den für einen solchen Bodenbeleg erforderlichen Pflegeaufwand zu gewinnen.

20.01.2015

Plenarsaal-Neubau: Auswahl von Materialien und Farben steht an

Dies steht im Zusammenhang mit anstehenden Entscheidungen darüber, welche Materialien und Farben beim Ausbau des künftigen Plenarsaals verwendet werden sollen. Um unter anderem den Mitgliedern des Ältestenrates sowie den Mitgliedern der Parlamentarischen Baukommission einen Eindruck davon zu vermitteln, wie Wände und Boden des Sitzungssaales später einmal aussehen könnten, waren bereits auf der Baustelle kurzzeitig kleinere Musterflächen geschaffen worden. Zu sehen waren auf Mauerwerk aufgebrachte farbige Lasuren und Schlämme, Wandverkleidungen sowie einige Quadratmeter Holzparkett. Aktuell wird auf der Baustelle der Rückbau der derzeitigen Decke des Raumes vorbereitet.
Weitere Informationen zur Plenarsaal-Baustelle finden Sie hier.

26.11.2014

Neues Video zum slawischen Burgwall online

Im YouTube-Kanal des Landtages steht ein neues Video zu den Grabungen im Innenhof des Schlosses zur Verfügung. Zu sehen sind aktuelle Aufnahmen von der Baustelle sowie Erläuterungen der Grabungsleiterin des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Marlies Konze.

Rund 400 Besucherinnen und Besucher hatten am 15. November 2014 die Möglichkeit genutzt, sich einen Eindruck von den bei Bauarbeiten im Innenhof zutage getretenen archäologischen Funden zu verschaffen. Zwischen 10.30 Uhr und 13.00 Uhr waren Blicke auf die freigelegten Teile des einstigen slawischen Burgwalls möglich. Der Wall konnte mittlerweile auf die Zeit um das Jahr 965 datiert werden. Es handelt sich damit um das älteste Bauwerk Schwerins. In dieser Woche beginnen nunmehr die Vorbereitungen zur Sicherung des historischen Fundes. Der freigelegte Teil des einstigen Burgwalls wird ausgebaut, konserviert und soll später ausgestellt werden.

Hier gelangen Sie unmittelbar zum Video.

14.08.2014

Archäologen finden Schmuckstück und Steinpflaster

Nach Flechtwerk, einer Feuerstelle und Scherben aus jungslawischer Herkunft sind Archäologen bei Arbeiten im Innenhof des Schweriner Schlosses auf weitere Fundstücke gestoßen. Zutage gefördert haben Archäologen unter anderem eine Goldperle aus höfischer Kultur. Sie hat in etwa die Größe eines Daumennagels.

Gefunden wurden ebenfalls Pfeilspitzen und eine so genannte Fibel – eine Art Spange mit der sich Gewänder zusammenhalten ließen. In zweieinhalb Metern Tiefe ist zudem ein Steinpflaster freigelegt worden, das nach Einschätzung von Grabungsleiterin Marlies Konze zur Befestigung und Entwässerung der einstigen Wallanlage diente. Im Innenhof des Schlosses wird ein 43 Meter langer begehbarer Versorgungskanal gebaut.

Das Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege begleitet das Bauvorhaben von Beginn an. Die Archäologen begleiten die Tiefbauarbeiten und sichern Fundstücke. Schicht um Schicht wird abgetragen. An der tiefsten Stelle werden es 4,60 Meter sein. Sämtlicher Aushub wird auf mögliche Fundstücke durchgeschaut, ehe er abtransportiert wird. Aktuell arbeiten die Archäologen in Sichtweite des Südportals des Schweriner Schlosses und dokumentieren das einst aus Feldsteinen gelegte Pflaster. Auch Stümpfe von Holzpfählen sind zu erkennen. Diese könnten ebenfalls der Stabilisierung des Untergrunds gedient haben. Weitere 1,60 Meter Boden sind in diesem Bereich noch abzutragen.

Gesichert ist die Baugrube durch sieben Meter lange und senkrecht im Boden versenkte Träger, oberirdische Querstreben und eine Holzverkleidung. Sicherheit geht vor. Immer wieder werfen Besucher des Schlossmuseums durch die Fenster des Eingangsbereichs einen Blick auf das Geschehen. Gleiches gilt für die Gäste des Landtagsbistros, das über den Innenhof zu erreichen ist.
Sehen Sie hier ein Video zu den bisherigen Funden.

13.08.2014

Schlossvorhof: Treppe wird erneuert

Ein mobiler Kran hat heute (13. August 2014) von der Lennéstraße aus schweres Baumaterial zum Abtransport vor das Schweriner Schloss gehoben. Hintergrund: Im Vorhof des Schlosses wird altersbedingt eine Treppe erneuert. Die Arbeiten stehen nicht im Zusammenhang mit dem Einbau eines neuen Plenarsaals in den ehemaligen Festsaal. Bei der Außentreppe in der Nähe des Burgseeflügels handelt es sich um eine von zwei Zuwegungen, die vom Vorhof hinauf auf die Kollonnaden führen. Der Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern zeichnet für die Arbeiten verantwortlich.

24.07.2014

Gerüste von Innenhofsanierung werden abtransportiert

Sommerpause im Parlament - aber keine Pause bei den Bauarbeiten am Schweriner Schloss. Die Fassadensanierung im Innenhof geht zügig voran. So ist das Dach des Burggartenflügels auf der Innenhofseite neu eingedeckt. Gerüst und Schutzdach für diese Arbeiten können nun abgebaut werden. Dafür ist die Firma Gerüstbau Klein heute Morgen aus Grevesmühlen mit einem Kran angerückt. Diese Abbauarbeiten werden voraussichtlich bis Ende August gehen. Der Kran allerdings wird nicht zum täglichen Bild des Hauptportals gehören, sondern nur bei Bedarf wieder für einige Stunden die Stadtseite des Schlosses optisch "bereichern".

11.07.2014

Bauarbeiten legen Zeugnisse aus dem 11. und 12. Jahrhundert frei

Im Zuge der aktuellen Bauarbeiten im Innenhof des Schweriner Schlosses sind Fundstücke freigelegt worden, die sich zeitlich dem 11. und 12. Jahrhundert des vergangenen Jahrtausends zuordnen lassen. Ein Archäologe hat in den vergangenen Tagen Flechtwerk, eine Feuerstelle sowie Scherben jungslawischer Herkunft freilegen und sichern können. Der Fachmann begleitet das Bauvorhaben für das Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege. Die Absprachen hierzu sind bereits vor Beginn der Arbeiten getroffen worden.
Im Innenhof des Schlosses wird ein neuer Versorgungskanal gebaut. Die Arbeiten erfolgen in vier Bauabschnitten und werden voraussichtlich Ende des Jahres 2014 abgeschlossen. Archäologische Untersuchungen wurden bei der Planung der Bauabläufe bereits berücksichtigt.

11.07.2014

Silberkammer: Baumaßnahmen abgeschlossen

Die Landtagsverwaltung hat die so genannte Silberkammer des Schweriner Schlosses nach abgeschlossener Restaurierung des Raumes an das Schlossmuseum übergeben. Ab wann der Raum für Besucherinnen und Besucher zugänglich sein wird, obliegt der Entscheidung des Schlossmuseums.

Die Silberkammer befindet sich im 1. Obergeschoss des Hauptturmes des Schweriner Schlosses, weist eine besondere Raumgeometrie auf und wurde einst zur Aufbewahrung des Tafelsilbers und verschiedenster Silbergegenstände des großherzoglichen Hofes genutzt. Aufgrund konstruktiv bedingter Setzungserscheinungen und Durchfeuchtungen war der Raum lange Zeit nicht nutzbar. Im Jahr 2000 erfolgten zunächst Sicherungs- und Abdichtungsarbeiten. Seit dem Jahr 2010 ist der Raum in mehreren Bauabschnitten restauriert worden. Möglich wurde dies auch durch Mittel, die der Bund zur Förderung nationaler Kultureinrichtungen in Ostdeutschland ausreicht. Putz und Stuck an Wänden und Gewölben sind ebenso erneuert worden wie schadhafte oder fehlende Terrakotta-Elemente. Historische Fenster und Türen konnten aufgearbeitet oder rekonstruiert werden. Wände, Decken und Gewölbe haben neue Anstriche erhalten. Hinzu kamen Elektro-und Heizungsinstallationen, die Erneuerung des Fußbodens sowie der Bau von Vitrinen.

23.06.2014

Tiefbauarbeiten im Innenhof des Schlosses

Im Innenhof des Schweriner Schlosses erfolgen zurzeit Tiefbauarbeiten. Im Zusammenhang mit dem Neubau des Plenarsaals und eines Konferenzbereiches sowie für zukünftige Erweiterungen innerhalb des Schlossareals sind zur Ver- und Entsorgung (Strom, Wasser, Abwasser u.a.) dieser Bereiche zusätzliche Trassenführungen erforderlich. Zu diesem Zweck werden ein unterirdischer, begehbarer Versorgungskanal vom Burggartenflügel zur Roten Marmortreppe und ein Kanal zum Burgseeflügel neu gebaut. Des Weiteren wird eine Kabeltrasse verlegt. Die Arbeiten erfolgen in vier Bauabschnitten und werden voraussichtlich Ende des Jahres 2014 abgeschlossen. Archäologen begleiten das Vorhaben.

05.06.2014

Bürocontainer im Innenhof des Schlosses weichen

Die seit dem Jahr 2006 von Planern und Architekten des Betriebes für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern genutzten Bürocontainer im Innenhof des Schweriner Schlosses weichen. Heute (5. Juni 2014) haben Handwerker damit begonnen, die rechtwinkligen Elemente auseinanderzubauen. Bis zum Abend waren bereits vier der insgesamt acht Container-Teile verladen. Die behelfsmäßigen Büroräume kommen in Rostock erneut zum Einsatz. Sie werden auf der Baustelle „Campus Schillingallee“ des Universitätsklinikums Rostock zu Arbeitsräumen. Durch den Abbau der Container werden am Tag der offenen Tür des Landtages (15. Juni 2014) die sanierten Innenhoffassaden des Burgseeflügels des Schlosses erstmals zusammenhängend zu sehen sein.

03.06.2014

Bohrarbeiten am Boden des künftigen Plenarsaals

Auf der Baustelle des künftigen Plenarsaals des Landtages Mecklenburg-Vorpommern bereiten Bauarbeiter aktuell den Einbau von Stahlträgern verschiedener Größen vor. In dieser Woche wird im ehemaligen Festsaal deshalb vor allem mit schwerem Gerät gebohrt und gestemmt. Die so hergestellten Montageöffnungen im Fußboden sind erforderlich, um die der Ertüchtigung des Bodens dienenden Stahlträger befestigen zu können. Eingebracht werden nach Angaben der Bauleitung bis Ende September insgesamt etwa 35 bis 40 Tonnen Stahl. Auf dem dann festen Untergrund wird im Herbst ein Gerüst errichtet. Von diesem aus erfolgt unter anderem die Demontage der im Raum vorhandenen Deckenkonstruktion. Seit November vergangenen Jahres haben die Bauleute bisher rund 250 Tonnen Material aus dem dritten und sechsten Obergeschoss dieses Teils des Schweriner Schlosses entfernt – vorwiegend Schutt.
Weitere Informationen zum Geschehen auf der Baustelle finden Sie hier.

25.10.2013

Burgseefassade des Schweriner Schlosses saniert / Gerüstabbau hat begonnen

Die Sanierung der Außenfassade des Burgseeflügels des Schweriner Schlosses ist abgeschlossen. Nach achtmonatiger Bauzeit erstrahlt der Gebäudeteil nun in neuem Glanz. Im Anschluss an die Bauabnahme zu Beginn dieser Woche hat der Abbau des Baugerüstes begonnen. In drei bis vier Wochen besteht dann wieder freie Sicht auf eines der bedeutendsten Wahrzeichen unseres Landes. Ausgeführt wurden die Arbeiten unter der Regie des Betriebes für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL).

Landtagsdirektor Armin Tebben: „Dass die Arbeiten überpünktlich abgeschlossen werden konnten, freut mich sehr. Das in Zusammenarbeit mit dem BBL erstellte neue Konzept zur Minimierung der Gerüststandzeiten an den Fassaden wurde mit dieser Maßnahme umgesetzt und hat sich absolut bewährt. Mein Dank gilt insbesondere BBL-Projektleiterin Christiane Dobeleit, die die Gesamtmaßnahme koordiniert hat, sowie allen daran beteiligten Mitarbeitern des BBL und der Landtagsverwaltung.“

Nach gründlicher Reinigung der Flächen wurden die Sandstein- und Putzflächen instandgesetzt und neu verfugt. An der Balustrade und am Terrakotta-Muschelfries mit den Löwenköpfen sind zudem Steinteile ergänzt worden.

Im Giebelbereich des 6. und 7. Obergeschosses des Schlosses wurde Mauerwerk repariert und ergänzt. Auch Risse sind nach Begutachtung durch einen Statiker geschlossen worden. Die Arbeiten an den Terrakotten und Zierkacheln umfassten die Fugensanierung, das Überarbeiten der Kacheln, die Risssanierung und das so genannte Vernadeln der Terrakotta-Formsteine. Alle Holzfenster konnten in den vergangenen Monaten aufgearbeitet werden und erhielten einen neuen Schutzanstrich.

Zum Erhalt der historischen Bausubstanz und zu deren Schutz vor den Einflüssen von Regen, Schnee und Eis wurden zusätzlich Verblechungen der Dachbekrönung, Gesimse und der Kapitelle angebracht. Abschließend wurde die Fassade malermäßig instand gesetzt. Eine erste restauratorische Untersuchung des Bauzustandes vom Hubsteiger aus unterstützte die Planung und reduzierte somit die Gerüststandzeiten an der Fassade.

Bauvorhaben 2013

Schloss-Sanierung geht weiter

Ärgerlich für Einheimische und Besucher, besonders wenn sie ein schönes Foto von Wahrzeichen der Stadt Schwerin machen wollen: Schon wieder stört ein Baugerüst an der Stadtseite des Schlosses die Optik. Die Bauverantwortlichen können der Tatsache aber auch Gutes abgewinnen.

Denn nachdem die Grundsanierung der Außenfassaden abgeschlossen ist, zeugen neue Baugerüste an einzelnen Fassaden davon, dass nun die Bauunterhaltung im Vordergrund steht – und die Sanierung des Schloss-Innenhofes. An der 1.400 m² großen Fassade des Burgseeflügels werden die Fenster des 1. bis 7. Geschosses aufgearbeitet, Risse in Fensterstürzen beseitigt sowie Schäden an Zierelementen und Fassadenputz saniert. Nach Angaben des verantwortlichen Landesbetriebes für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (bbl-MV) sollen die Bauarbeiten bis Ende November abgeschlossen sein. Nicht nur optische Kosmetik sind die großen Stoffbanner am Baugerüst – sie werben zugleich für weitere Schlösser in Mecklenburg-Vorpommern.
Ein weiterer Schwerpunkt des aktuellen Baugeschehens liegt im Innenhof. Nachdem Pfingsten die Schlosskirche frisch restauriert wieder eröffnet wurde, werden zurzeit die Hofarkaden und der Burggartenflügel saniert.

Flyer zum "Tag der offenen Tür 2013" zu den Bauvorhaben 2013
Sanierungskosten Schloss 1991 - 2012

Auch der Schloss-Innenhof wird herausgeputzt

Baufortschritt

Dass die BUGA in Schwerin 2009 zu einem so großen Erfolg wurde, war nicht zuletzt dem konzeptionellen und optischen Zentrum der Schau geschuldet: dem Schweriner Schloss. Wohl kaum ein Besucher fuhr ohne Foto von dem romantischen Bau auf der Insel nach Hause zurück. Ganz ohne Baugerüste – so hatte man das Schloss seit 1990 nicht mehr gesehen. Heute, vier Jahre später, ist die Grundsanierung der Außenfassaden so gut wie abgeschlossen. Neue Baugerüste an einzelnen Fassaden zeugen davon, dass nun die Bauunterhaltung im Vordergrund steht – und die Sanierung des Schloss-Innenhofes. Auch hier wurde in den vergangenen Jahren fleißig gebaut, wie die schmucken Fassaden fast ringsum zeigen.

Das Bischofshaus und das Neue Lange Haus mit ihren reichen Terrakotten sowie das Haus über der Schlossküche, der Uhrenturm, der Schlossgartenflügel mit den Standbildern der Herzöge Heinrich und Johann Albrecht sowie dem Petermännchen, das Rote Marmortreppenhaus, der Burgseeflügel und das Hauptportal mit dem Kuppelturm sind bis auf die Hofarkaden bereits fertig. Von Gerüsten verhüllt ist noch der Nordflügel auf der Hofseite. Sehr aufwändig war die Sanierung der historischen Terrakotten an den Fassaden der Seeseite. Einige besonders schadhafte mussten nach historischem Abbild nachgebrannt und ersetzt werden. Repariert wurden zudem Fenster, Abdeckungen und Gesimse in allen diesen Bereichen.

Restaurierung des Schweriner Schlosses

Neubewertung der Architektur des Historismus ab 1970

Im Zuge einer Neubewertung der Architektur des Historismus zu Beginn der 1970er Jahre wurde auch zunehmend von Denkmalpflegern, Kunstgeschichtlern und Architekturhistorikern die Bedeutung des Schweriner Schlosses als einzigartiges Gesamtkunstwerk des 19. Jahrhunderts erkannt. Bis dahin waren in der Fachwelt in Ost wie West die Kunstschöpfungen des Historismus und Eklektizismus, ob in der Baukunst oder der Bildenden Kunst eher als kraftlos und ohne höheren künstlerischen Wert betrachtet worden. Dies hatte zur Folge, dass nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa eine Vielzahl von Baudenkmalen und historischen Raumfassungen insbesondere aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bedenkenlos dem "Fortschritt" geopfert wurden.

In dieser geistigen Haltung wurde auch der Bauunterhalt am Schweriner Schloss betrieben. Nur die notwendigsten Arbeiten wurden durchgeführt, um die nicht unbedingt bauwerkstauglichen Nutzungen wie Kindergärtnerinnenschule mit ihren Turnsälen in der Orangerie oder das Polytechnische Museum in den Terrakottasälen aufrechtzuerhalten.

Beginn der Restaurierung ab 1974

1974 begannen auf der Grundlage eines Beschlusses des damaligen Rates der Stadt die Restaurierungsarbeiten an wertvollen Innenräumen des Schlosses, um bald darauf die ersten Raumfluchten als Schlossmuseum, wie bereits vor dem 2. Weltkrieg, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Eintragung in die Zentrale Denkmalliste der DDR 1979

1979 wurden Gebäude und Burggarten in die Zentrale Denkmalliste der DDR eingetragen.Um die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten zu koordinieren und wissenschaftlich zu begleiten, wurde bis 1984 eine umfangreiche denkmalpflegerische Zielstellung erarbeitet, die die Wiederherstellung des Schlossensembles im Zustand von 1857, dem Jahr der Fertigstellung des Demmler-Stülerschen Schlossumbaus, vorsieht.

Restaurierung bis 1990

Bis 1990 beschränkten sich die Arbeiten im wesentlichen auf die Restaurierung historisch und kunstgeschichtlich wertvoller Innenräume, wie etwa Thronsaal, Ahnengalerie oder Blumenzimmer. Stuckateure, Holzschnitzer und Restauratoren waren jahrelang beschäftigt, die Räume der Fest- und Beletage originalgetreu in alter, oftmals erst mühsam zu erlernender Handwerkstechnik wiederherzustellen. Waren die textilen Wandbespannungen zerstört, mussten sie nach zum Teil kleinsten Resten in Damast oder Plüsch nachgewebt werden.

Neue Perspektiven für Erhaltung und Wiederherstellung ab 1990

Mit der Gründung des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Herbst 1990 und der Entscheidung für Schwerin als Landeshauptstadt mit dem Schloss als Sitz des Landtages bieten sich nunmehr neue Perspektiven zur Erhaltung und Wiederherstellung.

Grundsatz ist, das Erscheinungsbild des Schlosses entsprechend dem Bauzustand um 1857 zu erhalten und wenn notwendig zu rekonstruieren.In den kunst- und landesgeschichtlich wertvollen Räumen, die zur musealen Nutzung vorgesehen sind, wird wie bisher originalgetreu restauriert.

Das Schloss als Sitz des Landtages

Für das Parlament gilt es jedoch in vorwiegend, auch in früherer Zeit, untergeordneten oder durch den Schlossbrand 1913 zerstörten Räumlichkeiten zeitgemäße Arbeitsbedingungen zu schaffen. Neben der Einrichtung von Büros und Beratungsräumen sind so banale Dinge wie Sanitäreinrichtungen, EDV-Verkabelungen, Heizungsstränge oder Brandschutztüren erforderlich. Die Strukturen des Gebäudes und die noch vorhandene authentische Bausubstanz bis hin zum Fenstergriff bleiben auch in diesen Bereichen erhalten. Neu Hinzugefügtes wird allerdings bewusst abgesetzt und orientiert sich formal an den Gestaltungsprinzipien der klassischen Moderne.

Symbiose von Altem und Neuem

Immer wieder stehen die Planer vor der Frage, wie viel Neues darf, wie viel Rekonstruktion muss sein. Rekonstruiert nach Originalbefunden wird an Dächern und Fassaden sowie in besonders wertvollen historischen Innenräumen. Der Anspruch auf historische Authentizität gilt selbstverständlich auch bei der Farbgebung des Schlosses. Das Gebäude sollte im 19. Jh. einen wertvollen Sandsteinbau darstellen, wobei Putzstruktur und Farbe nachhelfen mussten. Selbst die in kostengünstiger Serienproduktion hergestellten Terrakottaformsteine für Kapitelle, Kragsteine und Fenstergewände wurden - heute schwer vorstellbar - sandsteinfarbig, das heißt, wertsteigernd übermalt.

Baumaßnahmen ab 1990

Insgesamt sind im Schloss Schwerin in 11 Geschossen rund 505 Räume mit über 23.000 qm Grundfläche zu sanieren.

Von 1990 bis 2010 konnten vom Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern, Geschäftsbereich Schwerin am Schloss Baumaßnahmen in Höhe von ca. 110 Millionen Euro durchgeführt werden, die durch die Schaffung von Büro- und Konferenzräumen die Arbeitsfähigkeit des Parlamentes verbesserten, aber auch in besonderem Maße der Substanzerhaltung dienten. Zahlreiche Fassaden, Türme und Dächer konnten bereits denkmalgerecht saniert werden, wobei die Wiederherstellung der vergoldeten Prunkkuppel sicher die spektakulärste, nicht aber die schwierigste Einzelmaßnahme darstellt.

Stabilisierung der Fundamente

Ein spezifisches Problem des Schweriner Schlosses besteht im unterschiedlichen Setzungsverhalten der einzelnen Bauteile, hervorgerufen durch den schlechten Baugrund auf der Insel im Schweriner See und die oft mangelhafte Gründung der Baukörper seit dem späten Mittelalter.Während die stadtseitigen Gebäudeteile nur geringfügige Setzungen aufweisen, sinken die seeseitigen Bauteile jährlich um bis zu 2 mm. Dies hat naturgemäß im Laufe der Jahrzehnte zu erheblichen Rissen innerhalb des Gebäudegefüges geführt.

Um weitere Schäden zu verhindern, wurde in vielen Bereichen die historische Gründung durch Betonbohrpfähle, die bis auf tragfähigen Grund eingebracht werden, nachgebessert. Die neuen Pfähle sollen jedoch nicht die Demmlersche Holzpfahlgründung oder die noch älteren Flachgründungen auf dem slawischen Burgwall ersetzen, sondern lediglich soweit entlasten, dass ein in den nächsten Jahren abklingendes, für alle Gebäude homogenes Setzungsverhalten erreicht wird.

Rettung der Orangerie

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten am Schweriner Schloss lag in den vergangenen Jahren in der Rettung der akut einsturzgefährdeten Orangerie, die sich in den vergangenen 150 Jahren um fast 50 Zentimeter gesetzt hatte und in der Rekonstruktion des Burggartens in seiner originalen Gestaltungsform von 1860.

Gerade die Orangerie, eine der ältesten erhaltenen Gusseisenkonstruktionen in Deutschland und der sie umgebende von Joseph Peter Lenné entworfene Burggarten bilden eine einmalige Synthese von Baukunst, künstlerischer Gartengestaltung und natürlichem Landschaftsraum. Untrennbar mit dem Garten verbunden ist der reiche plastische Schmuck, der nicht zuletzt dank zahlreicher Spender restauriert und teilweise nach alten Vorlagen wieder hergestellt werden konnte.So wurden etwa der Springbrunnen im Kolonnadenhof von einer erhaltenen Kopie in Klein Glienicke (Berlin) oder die Victorien auf der Orangerie von ihren Vorbildern im Schlosspark von Charlottenburg (Berlin) abgeformt und für den Burggarten neu gegossen.

Ausblick

Die Gesamtsanierung des Schweriner Schlosses wird auf Grund der Komplexität und des hohen Anspruchs an die baukünstlerische, technische und handwerkliche Qualität bei Planung und Ausführung der Baumaßnahmen bis weit in das nächste Jahrzehnt reichen. Der mittlerweile schon vertraute Blick auf Kräne, Bauzäune und Gerüste wird also den Schwerinern und ihren Gästen auch in Zukunft am Schloss erhalten bleiben.