Schweriner Schlosskirche
Mit der Schlosskirche besitzt das Schweriner Schloss ein architektonisch und künstlerisch besonders wertvolles Kleinod. Als erster Neubau einer protestantischen Kirche in Mecklenburg entstand zwischen 1560 und 1563 auf Initiative von Herzog Johann Albrecht I. die Schweriner Schlosskirche.
Im Bau folgte sie in wesentlichen Zügen der Kapelle im Torgauer Schloss Hartenfels. Die exzellente Ausstattung erfolgte nach einem speziellen Programm Martin Luthers für den evangelischen Predigtgottesdienst. Dabei steht die Kanzel als Ort der Verkündung im Mittelpunkt. Die Schweriner Kirche zählt zu den bedeutenden reformatorischen Sakralbauten.
Die Kanzel des Torgauer Bildhauers Georg Schröter und Portalrahmungen aus der Werkstatt des Dresdner Bildhauers Hans Walther sind einige der bis heute erhaltenen Einzelkunstwerke der sächsischen und niederländischen Renaissancekunst. Ein Teil der Alabaster-Reliefs konnte dem bedeutendsten Bildhauer Antwerpens, genannt Paludanus, zugeordnet werden. Bevor die Reliefs im 17. Jahrhundert in die Kirche versetzt wurden, befanden sich diese teils signierten und datierten Arbeiten in den herzöglichen Wohnräumen. Im 19. Jahrhundert wurde während des Schlossumbaues die Kapelle um einen neugotischen Chor mit prächtigen Glasfenstern erweitert. Die Entwürfe für den Chor lieferte der Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner, die Glasfenster schuf der Schweriner Ernst Gillmeister. Zeitgleich wurden die Wände mit prächtigen Gemälden verziert.
Dem damaligen Trend folgend erhielten die drei Joche des Deckengewölbes eine goldene Sternen-dekoration auf blauem Grund.
Die Schlosskirche wurde im Zeitraum von 2011 bis 2013 komplett renoviert. Die Restaurierung kostete rund 4.4 Millionen Euro. Diese Summe wurde auch durch die Spendenaktion "Kauf dir deinen Stern vom Himmel" finanziert. Spätere Einnahmen aus der Aktion wurden für die weitere Sanierung des Schlosses verwendet.