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15.07.2024, 18:50 Uhr

AfD-Politiker wird Stellvertreter von Kreistagspräsidentin

Der Fraktionsvorsitzende der AfD im Schweriner Landtag, Nikolaus Kramer, ist bei der Wahl zum Kreistagspräsidenten im Landkreis Vorpommern-Greifswald am Montag gescheitert. Er hat dann aber die Abstimmung zum Ersten Stellvertreter für sich entscheiden können. 

Er unterlag bei der Abstimmung um den Posten des Kreistagspräsidenten der Amtsinhaberin Sandra Nachtweih von der CDU. In geheimer Abstimmung entfielen auf Nachtweih 41 Stimmen und auf Kramer 22. Bei der Wahl zum Ersten Stellvertreter erhielt er dann 42 Stimmen, seine Kontrahentin Katharina Horn von den Grünen 16.

Die AfD hatte die Kreistagswahl in Vorpommern-Greifswald am 9. Juni mit 29,8 Prozent gewonnen. Es war ihr bestes Ergebnis in einem Landkreis in MV. Sie stellt die größte Fraktion mit 19 Mitgliedern. Die CDU als zweitstärkste Kraft stellt 18. Der Kreistag hat 71 Mitglieder.

Kreistagspräsident an Seenplatte wiedergewählt

Im Kreistag des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, der ebenfalls am Montag zur konstituierenden Sitzung zusammenkam, trat zur Wahl des Kreistagspräsidenten nur Amtsinhaber Thomas Diener (CDU) an. Die AfD, die auch im Seenplatte-Landkreis stärkste Kraft mit 29,6 Prozent der Stimmen wurde, hatte keinen Kandidaten ins Rennen geschickt. Bei der Wahl zum Ersten Stellvertreter scheiterte der AfD-Mann Enrico Schult an Thomas Schröder vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Der Landtagsabgeordnete Schult erhielt 29 Stimmen, Schröder 42. Der Kreistag hat 77 Mitglieder.

Brandmauer bröckelt weiter

Die Wahl von AfD-Mann Kramer zum Ersten Stellvertreter der Kreistagspräsidentin in Vorpommern-Greifswald lässt die vielbeschworene Brandmauer gegenüber der AfD weiter bröckeln. Im Kreistag des Nachbarlandkreises Vorpommern-Rügen war mit Carlos Dias Rodrigues kürzlich ebenfalls ein AfD-Kandidat bei der Wahl zum Ersten Stellvertreter des Kreistagspräsidenten erfolgreich gewesen.

In der vergangenen Woche hatte der Landtag in Schwerin mit den Stimmen von SPD, Linken und Grünen die Politiker aller Ebenen in MV aufgefordert, «Kandidatinnen und Kandidaten antidemokratischer Parteien oder Vereinigungen nicht in Ämter oder Funktionen zu wählen und keine Anträge dieser Kräfte zu unterstützen». Gemeint war damit die AfD.