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15.07.2024, 19:18 Uhr

AfD stellt Vize-Kreistagschefs in weiteren Landkreisen

Die AfD hat am Montag wichtige Posten in den Kreistagen von Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte besetzen können.

Der Fraktionsvorsitzende im Schweriner Landtag, Nikolaus Kramer, ist bei der Wahl zum Kreistagspräsidenten im Landkreis Vorpommern-Greifswald am Montag zwar gescheitert. Er hat dann aber die Abstimmung zum Ersten Stellvertreter für sich entscheiden können. 

Er unterlag bei der Abstimmung um den Posten des Kreistagspräsidenten der Amtsinhaberin Sandra Nachtweih von der CDU. In geheimer Abstimmung entfielen auf Nachtweih 41 Stimmen und auf Kramer 22. Bei der Wahl zum Ersten Stellvertreter erhielt er dann 42 Stimmen, seine Kontrahentin Katharina Horn von den Grünen 16.

Die AfD hatte die Kreistagswahl in Vorpommern-Greifswald am 9. Juni mit 29,8 Prozent gewonnen. Es war ihr bestes Ergebnis in einem Landkreis in MV. Sie stellt die größte Fraktion mit 19 Mitgliedern. Die CDU als zweitstärkste Kraft stellt 18. Der Kreistag hat 71 Mitglieder.

Kreistagspräsident an Seenplatte wiedergewählt

Im Kreistag des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, der ebenfalls am Montag zur konstituierenden Sitzung zusammenkam, trat zur Wahl des Kreistagspräsidenten nur Amtsinhaber Thomas Diener (CDU) an. Die AfD, die auch im Seenplatte-Landkreis stärkste Kraft mit 29,6 Prozent der Stimmen wurde, schickte bei der Wahl zum Ersten Stellvertreter ihren Landtagsabgeordneten Enrico Schult ins Rennen, der aber an Thomas Schröder vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) scheiterte. Bei der Wahl zum Zweiten Stellvertreter setzte er sich dann gegen den SPD-Politiker und Landtagsabgeordneten Andreas Butzki mit 36 zu 32 Stimmen durch. Der Kreistag hat 77 Mitglieder.

Brandmauer bröckelt weiter

Die beiden Personalien zeigen, dass die vielbeschworene Brandmauer gegenüber der AfD weiter bröckelt. Im Kreistag des Landkreises Vorpommern-Rügen war mit Carlos Dias Rodrigues kürzlich bereits ein AfD-Kandidat zum Ersten Stellvertreter des Kreistagspräsidenten gewählt worden.

In der vergangenen Woche hatte der Landtag in Schwerin mit den Stimmen von SPD, Linken und Grünen die Politiker aller Ebenen in MV aufgefordert, «Kandidatinnen und Kandidaten antidemokratischer Parteien oder Vereinigungen nicht in Ämter oder Funktionen zu wählen und keine Anträge dieser Kräfte zu unterstützen». Gemeint war damit die AfD.